Hausbau und Homematic

Veröffentlicht von

Warum Homematic?

Schon im Dezember 2018 machen wir uns Gedanken über den Ausbau der Automatisierung in unserem neu entstehenden Eigenheim. Zu diesem Zeitpunkt steht noch nicht einmal der Bagger auf dem Grundstück. Allerdings ist die Baugenehmigung schon erteilt. Ein „kleines“ Budget für Smart Home mit Homematic haben wir auch mit in die Finanzierung einkalkuliert 😉

Für mich stand eigentlich von Anfang an fest, dass wir mit Homematic ausbauen werden. Die Gründe hierfür sind – wie vieles Andere auch beim Hausbau – subjektiv. Ich persönlich betreibe meine ersten Homematic-Helferlein schon seit 2012. Bei Freunden haben wir auch kabelgebundene Installationen von KNX oder Gira gesehen. Ganz ehrlich, wenn ich nachts aufs Klo muss will ich nicht erst eine viertel Stunde lang den popligen Schalter für das Licht suchen müssen. Die Druckknöpfe sind nicht größer als eine 2 Cent Münze.

Nun, so kurz vor der Elektroplanung steht nun im Raum:

Homematic oder Homematic IP?

Langfristig wird sich vermutlich die cloudbasierte Lösung Homematic IP durchsetzen. Wie konkret der Mehrwert im Vergleich zur klassischen Version ausfallen wird, ist zum heutigen Stand noch unklar. Auf der anderen Seite ist man für „intelligente“ Funktionen der Lösung auf eine funktionierende Internetverbindung angewiesen. Auch die Server bei eQ3 müssen betriebsbereit sein.

Sobald wir dann Garagentore über Homematic öffnen und schließen, Türzylinder elektronisch bewegen oder gar Fenster vollautomatisch steuern spielt natürlich das Thema Sicherheit eine sehr wichtige Rolle. Beide Systeme kommunizieren über Funk. Auch die klassische Lösung möchte von extern bedient werden können. Hier haben wir also ein Patt.

Aber sehen wir uns doch erst einmal unsere Anforderungen an. Was muss denn das potentielle Automatisierungssystem für uns lösen? Diese Funktionen wünschen wir uns:

  • Steuerung der Temperatur je Raum
  • Vernetzte Rauchmelder
  • Rolladensteuerung
    • Rollos auf bei Brandmeldung
    • Automatische Beschattung
  • Erkennen geöffneter Fenster
    • Heizkreis des Zimmers schließen
    • Übersicht beim „Sicherheits-Check“
  • Öffnen des elektrischen Garagentors
  • ggf. Beleuchtung steuern
  • Bewegungsmelder im Innen- und Außenbereich

Wir können unsere Anforderungen mit beiden Systemen abdecken. Einfacher wirds deshalb mit der Homematic IP Lösung gehen. Die Lösungsansätze – gerade bei der Steuerung der Fussbodenheizung – sind hier ein wenig weiter fortgeschritten als im klassichen Bereich. Im Blog findet sich diesbzüglich auch ein Eintrag zur Einrichtung der FBH-Steuerung mit dem klassischen System.

Kurzum: Homematic IP ist fast vollständig abwärtskompatibel zu Homematic. Deshalb werden wir mit der IP-Lösung starten. Sollte eQ3 doch irgendwann auf die Idee kommen, die Server abzuschalten oder gar Geld für die Cloud-Lösung haben zu wollen, können wir auf das klassische CCU-System wechseln.

Planung

Wer sich schon einmal mit dem Thema „Hausbau“ auseinander gesetzt hat kennt das Leid: Viele Entscheidungen sind zu treffen. Und exakt aus diesem Grund muss man sich im Vorfeld sehr genau überlegen, was man haben möchte und auf was man verzichten kann.

Wir haben es uns an dieser Stelle recht einfach gemacht. Die Anforderungen an das System sind klar. Ich bin also Raum für Raum auf dem Plan durchgegangen und habe die notwendigen Komponenten in einer Excel-Tabelle erfasst. Dahinter hab ich außerdem noch die jeweiligen Listenpreise geschrieben. Um das Budget ein wenig abstecken zu können. Ach übrigens: Ich muss ja mein Automatisierungs-Budget sowohl für das Smart Home als auch für meine Netzwerklösung verwenden. Und da ich auf keinen Fall auf meine Unifi-Lösung verzichte, gibts notfalls keine automatische Beleuchtungssteuerung 😉

Bezüglich der Visualisierung und Steuerung des Systems bin ich mir selbst noch nicht sicher, was zum Einsatz kommt. In der Vergangenheit hatte ich bereits unterschiedliche Lösungen aufgebaut. Ob vollintegrierte IOBroker-Appliance, die schlanke NodeRED Oberfläche oder der Dinosaurier mit pocket control HM. Alle hab ich sie schon ausprobiert. Hier ein paar Beispiele der bisher aktiven Dashboards:

IOBroker

Über IOBroker lassen sich unterschiedliche Systeme miteinander koppeln. Daraus ist die oben abgebildete Visualisierung als ein Prototyp entstanden. Das Bild der Webcam ist übrigens bewusst unscharf 😉 Eine Einzelraumsteuerung habe ich hier nicht mehr realisiert.

NodeRED

Das Dashboard:

Auch via NodeRED lassen sich unterstützte Drittsysteme anbinden. Im folgenden Beispiel kann beispielsweise das Gast-WLAN aktiviert werden. Es schaltet sich dann nach 2 Stunden automatisch wieder ab. Auch ein Reboot der Fritzbox kann initialisiert werden.

Jedoch sieht die neue Homematic IP App schon sehr vielversprechend aus. Aktuell visualisiere ich permanent via IOBroker an einem iPad. Das hängt im Flur und läuft 24/7. Ob das so bleibt, wird sich zeigen.

Komponentenliste

Meine Excel-Tabelle spuckt folgenden kumulierten Bedarf an Komponenten aus:

Je nach Schalter/Steckdosen System werden zusätzlich noch die entsprechenden Adapter benötigt. Wir werden in unserem Haus das Gira 55 verbauen lassen. Anhand der Liste kann man schon erahnen, dass sich die Investition im mittleren vierstelligen Bereich bewegen wird. Mein Excel spuckt hier einen Forecast von über 6.000,- € aus. Das KNX-Vergleichsangebot lag bei knapp 20.000,- €. Nur so als Information 😉

Umsetzung

Leider können wir noch nicht mit dem Einbau des Systems beginnen. Das Haus steht ja noch nicht 😉 Mit ein wenig Glück steht in 12 Wochen der Bagger auf der Wiese und es geht los. Wir halten Euch natürlich auf dem Laufenden 😉

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.